
Was ist 3D-Druck – und wie funktioniert das mit Resin und Licht?
Der 3D-Druck – auch als additive Fertigung bezeichnet – ist ein modernes Herstellungsverfahren, bei dem Objekte Schicht für Schicht aufgebaut werden. Im Gegensatz zu klassischen subtraktiven Methoden (z. B. Fräsen), bei denen Material entfernt wird, entsteht beim 3D-Druck das Objekt durch das gezielte Auftragen von Material – direkt aus digitalen Daten.
Es gibt verschiedene 3D-Druckverfahren – zwei davon sind besonders verbreitet:
- FDM (Fused Deposition Modeling): Hier wird ein Kunststoff-Filament erhitzt und schichtweise aufgetragen.
- SLA/DLP/LCD – Resin-Druck: Dabei wird ein flüssiges, lichtempfindliches Kunstharz (Resin) Schicht für Schicht mit Licht ausgehärtet. Genau das schauen wir uns jetzt näher an.
Wie funktioniert Resin-3D-Druck mit Lichtbelichtung?
Beim Resin-3D-Druck kommt ein flüssiges Material – sogenanntes Photopolymer-Resin – zum Einsatz. Dieses Harz härtet nur dort aus, wo es mit Licht einer bestimmten Wellenlänge bestrahlt wird (meist UV-Licht). Es gibt verschiedene Technologien, aber der Ablauf ist ähnlich:
Der Grundaufbau:
- Ein Harzbehälter (Tank) enthält das flüssige Resin.
- Eine Bauplattform fährt in das Harz ein – und wird nach und nach Schicht für Schicht nach oben bewegt.
- Eine Lichtquelle (z. B. Laser bei SLA oder UV-LCD-Panel bei LCD-Druckern) belichtet das Resin punkt- oder flächenweise nach dem digitalen Bauplan.
Der Ablauf Schritt für Schritt:
- Die erste Schicht der Bauplattform taucht knapp unter die Oberfläche des Resins ein.
- Die Lichtquelle belichtet die erste Schicht – das Resin härtet genau in dieser Form aus.
- Die Plattform hebt sich minimal an – das Resin fließt nach.
- Die nächste Schicht wird belichtet und ausgehärtet – sie verbindet sich mit der vorherigen.
- Dieser Vorgang wiederholt sich hunderte bis tausende Male, bis das komplette Objekt entstanden ist.
Das Ergebnis ist ein hochpräziser 3D-Körper mit sehr feiner Auflösung – ideal für Zahnmedizin, Schmuck, Mikromechanik und andere filigrane Anwendungen.
Warum ist Resin-3D-Druck so beliebt in der Zahnmedizin?
- Extrem hohe Genauigkeit: Resins können in Schichtstärken von nur 25–100 Mikrometern verarbeitet werden – ideal für Kronen, Modelle, Schienen & Co.
- Glatte Oberflächen: Kein Nachfräsen nötig – oft reicht eine einfache Politur.
- Biokompatibilität: Es gibt spezielle Resins, die für den direkten Kontakt im Mund zugelassen sind – z. B. für Schienen, Prothesen oder temporäre Kronen.
- Vielseitigkeit: Von Planungsmodellen bis zu definitiven Prothesenzähnen ist alles möglich.